Fortbildungsqualität

Qualität von Fortbildungen im Fach Kunst in der Grundschule
Um die zunehmende Komplexität der Unterrichtsgestaltung im Fach Kunst in der Grundschule zu unterstützen, hat die Grundschul-AG im BDK e.V. Hinweise entwickelt, die in Fortbildungen für das Fach Kunst in der Grundschule zum Tragen kommen sollen.
Nicht nur die speziellen Lernbereiche des Faches Kunst müssen in entsprechenden Veranstaltungen vertieft werden, auch der Umgang mit Heterogenität im Fach Kunst sowie die Passung von Lernvoraussetzungen, Zielen, Methoden, Inhalten und Kontextbedingungen müssen thematisiert und reflektiert werden.
Welche Bedarfe für regelmäßig angebotene Fortbildungen im Fach Kunst nötig sind, kann durch Schulen oder Lehrpersonen (Selbstreflexion, Beobachtung, Hospitation, Befragung…) ermittelt werden.

Folgende Aspekte bilden die Qualität von Fortbildungsangeboten im Fach Kunst ab:

Lernvoraussetzungen berücksichtigen
• Ästhetisches Verhalten/ Entwicklungsstand
Kinderzeichnung
• Entwicklungspsychologische Voraussetzungen
• Lebensweltbezug
• Heterogenität der Lerngruppen

Ziele benennen
• Lernzuwachs
• Kompetenzgewinn
• Curriculare Anbindung

Methoden (Fach- und Unterrichtsmethoden) sinnvoll anwenden und begründen
• Adäquatheit der Methode (Ziel, Inhalt, Lernvoraussetzung, Material, Verfahren, Werke, Raum/ Zeit, Sozialform)
• Ästhetische Erfahrung initiieren (Wahrnehmen, Imaginieren, Staunen, Fantasieren, Ideenfluss, kreatives Umdenken, …), emotionale Einbindung/ kognitive Aktivierung
• Verzahnung von bildnerischer Produktion mit der Thematisierung von entsprechenden Werken aus Design, Kunst, Architektur
• Präsentationsformen gezielt einsetzen
• Formate der Lernbegleitung kennenlernen
• Reflexionsformen, wie z.B. Beobachtungsportfolios, Feedback-Bögen, Kriterien geleitetes Beurteilen, Selbsteinschätzung der Lernenden, einsetzen
• adaptive Unterrichtsformen, -materialien, Arbeitsweisen zur adaptiven Lehre entwickeln


Gestaltungsanforderungen thematisieren
• Umsetzungsbeispiele zeigen und variieren
• Aufgabenstellungen entwickeln
• Technik, Materialeinsatz reflektieren
• Kriterien für die Gestaltung (Formatauswahl, Komposition, Kontraste, Rhythmus etc.)
• Gestalterische Problemlösung hinsichtlich des Themas einbeziehen


Adäquate Werkauswahl (Kunst/ Design/ Architektur) treffen
• Passung Thema, Material, Verfahren, Inhalt berücksichtigen
• Lebensweltbezug, Materialvalenz, Handlungsoptionen, Differenzerfahrung, Motiv
• gesellschaftliche Dimension/ kulturellen Wert beachten
• Gender (Klischees, Rollensensibilität thematisieren
• Ästhetisches Urteil (Kitsch, Kunst) fördern


Medien/Material adäquat einsetzen
• Angemessenheit der Materialauswahl
• Angemessenheit des Medieneinsatzes
• Adaptives Arbeitsmaterial einsetzen
• Räumliche und zeitliche Bedingungen berücksichtigen
• Arbeitsorganisatorische Hinweise geben


Hilfen zur Planung von Kunstunterricht geben
• Berücksichtigung der aktuellen kunstdidaktischen Konzepte (eigenständige bildnerische Problemlösung; alternative Materialangebote)
• Kunstwissenschaftliches und kunstpraktisches Fachwissen berücksichtigen und erweitern
• Ideen und Hilfestellungen zur konkreten Unterrichtspraxis (Organisation, Checklisten) anbieten
• Beratend bei der Planung von Kunstunterricht (hier auch Jahres-, Halbjahres- und
Vierteljahresplanung, Projektplanung usw.) unterstützen

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Anforderungen an Fortbildungsangebote im Fach Kunst
• Parameterbezogene Evaluation der Fortbildungsangebote (fachliche Korrektheit)
• Angebot systematischer Programme zu den folgenden Lernbereichen:

  • Zeichnen/ grafische Verfahren/ Schrift
  • Druckgrafik
  • Farbe/ Malerei/ Collage
  • Räumliche Verfahren: Skulptieren, Plastizieren, Installationen, Bauen, Konstruieren (mit unterschiedlichen Materialien)
  • Umwelt- und Produktgestaltung/ Design
  • Spielen, Experimentieren, Sammeln
  • Szenisches, darstellendes Gestalten, performative Verfahren
  • Medien, Software, Werkzeuge
  • Künstlerische Strategien