Inklusion


In der Grundschule können vielfältige strukturelle, organisatorische und konzeptionelle  Veränderungen stattfinden, die die Grundlage für einen inklusiven Unterricht bilden. Das Verständnis von Inklusion sollte jedoch über eine reine gemeinschaftliche Teilhabe am Unterricht hinausgehen. Betrachtet man jedes Kind nach seinen individuellen Bedürfnissen und Potentialen, ist jede Klasse eine Inklusionsklasse. Behinderung ist nach diesem Verständnis ein Aspekt der Heterogenität.

Will man individualisierte Lernprozesse und das subjektbezogene Arbeiten fördern, bedeutet dies ein grundsätzlich anderes Arbeite. Idealerweise müsste sich jedes Kind eine eigene Lernwerkstatt einrichten, mit Materialien, Büchern und Bildern, die gerade im Fokus des persönlichen Interesses liegen. Das hieße bei einer Klassenstärke von z.B. 25 Schülern hätte man somit 25 Interaktionen, Handlungen, Prozesse und Bewegungen über eine eigentlich unbestimmte Zeit hinweg und an verschieden, verteilten Orten zu betreuen. Hier zeigt sich schon die Schwierigkeit, jeder Lernbewegung aller Akteure gerecht zu werden. Die Lehrkraft müsste sich bei solchen unterschiedlichen simultanen Lernprozessen eigentlich mitbewegen, mal beobachtend, mal unterstützend oder gar herausfordernd. Die Lehrkräfte begleiten bzw. bestärken die Schülerinnen und Schüler in ihren Lernprozessen, irritieren und strukturieren bewusst an geeigneter Stelle, setzen Impulse, entwickeln Lernräume, ermöglichen bildungswirksame Situationen, inszenieren Lernumgebungen und arrangieren bei Bedarf Kommunikationsprozesse und Dialoge über Lernprozesse und Lernerfahrungen, über entwickelte Ideen oder schon umgesetzte Konzepte. Die Kinder eignen sich selbstständig Wissen an, z. B. mittels Fokussieren, Umkreisen, Wiederholen, Verwerfen, Zirkulieren, Ausweichen, Fortschreiten, Zusammenführen, Ablenken, Akzentuieren, Verdecken, Antippen, Belasten, Besetzen, Drücken usw.